Ordnung Zweiflügler (Diptera) Seite 1

Die Ordnung Zweiflügler teilt sich in die Unterordnungen Mücken (Nematocera) und Fliegen (Brachycera).
Bei Zweiflüglern sind nur die zwei vorderen der sonst bei Insekten vorhandenen vier Flügel für den "Flugbetrieb" ausgebildet. Das hintere Flügelpaar ist auf kleine Stummel, die sogenannten Schwingkölbchen, reduziert, und dient lediglich der Stabilisierung des Fluges.
Zweiflügler verfügen über gut ausgebildete Facettenaugen.

Unterordnung Fliegen (Brachycera)

Bei Fliegen denkt man eher an lästige Tierchen, aber innerhalb der Unterordnung Fliegen gibt es auch die Familie der Schwebfliegen. Neben Schmetterlingen und Libellen gehören Schwebfliegen zu meinen Lieblingsinsekten, deshalb bekommen sie eine eigene Seite!

Schwebfliegen stechen oder beißen nicht. Sie haben weder einen Stachel wie Bienen und Wespen, noch einen Stechrüssel wie Mücken. Ihre Mundwerkzeuge sind wie kleine Tupfer, mit denen sie ihre Nahrung auflecken und einsaugen. Erwachsene Schwebfliegen ernähren sich ausschließlich von Nektar und Pollen und sind neben Bienen die wichtigsten Bestäuber. Die Larven von Schwebfliegen ernähren sich meist von Blattläusen. Teils werden sie sogar, wie z. B. die Puppen der Schwebfliege Sphaerophoria rueppelli, im Fachhandel als natürliche "Schädlingsbekämpfer" verkauft.
Alarmierend ist, dass zwei Drittel der Schwebfliegenarten in Europa vom Aussterben bedroht sind.

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Familie Schwebfliegen (Syrphidae)

Gewöhnliche Dolden-Schwebfliege (Myathropa florea)
Stäfa (ZH), Schweiz, 11.08.2012 (2);
wird auf Grund der weißen Zeichnungen auf dem Thorax auch Totenkopfschwebfliege genannt, wie bei fast allen Schwebfliegen stoßen beim Männchen die Augen zusammen, während sie beim Weibchen getrennt sind.

Gewöhnliche Garten-Schwebfliege (Syrphus ribesii)
Jettingen-Scheppach, 22.07.2010, Tussenhausen, 14.08.2015;
auch als Große Schwebfliege bezeichnet, Körperlänge 9 bis 13 mm, schwache Längslinien auf dem Thorax, Schildchen gelb, Hinterleib schwarz mit drei gelben Binden, die erste ist in der Mitte unterbrochen, Flügel leicht bräunlich, Beine gelb, bei den Männchen an der Basis dunkler, die Larven ernähren sich von Blattläusen, sie können etwa 150 Blattläuse pro Tag vertilgen.

Gewöhnliche Keilfleckschwebfliege (Eristalis pertinax)
Hirsehaus Bayerischer Wald, 04.08.2007, Pfäffikersee, Auslikon (ZH), Schweiz, 10.08.2012;
zu finden April bis September in lichten Wäldern, mit 11 bis 15 mm große Schwebfliege, schwarzer, kegelförmiger Hinterleib, keilförmige orangegelbe Flecken auf dem 2. Segment beim Weibchen, beim Männchen auf den Segmenten 2 und 3, Augen und vorderer Rücken behaart, Schildchen gelblich, Flügelmal dunkelbraun, länglich, Fühlerborste gefiedert, Füße der Vorderbeine gelblich, die Männchen haben schwarze Hinterschenkel, ernähren sich von Pollen und Nektar bevorzugt an Doldenblüten.

Gewöhnliche Stiftschwebfliege (Sphaerophoria scripta)
Pfäffikersee, Auslikon (ZH), Schweiz, 15.06.2012 (2), Stäfa (ZH), Schweiz, 22.07.2012, Nussbaumen (TG), Schweiz, 24.09.2015;
auch als Gewöhnliche Langbauchschwebfliege bezeichnet, Körperlänge 8 bis 11 mm, sehr schlanker Körper, dunkler Hinterleib mit breiten gelben Binden auf dem 3. und 4. Segment, mittleres Segment des Brustbereiches schwarz mit seitlichen gelben Streifen, die bis mattgelben, behaarten Schildchen reichen, beim Männchen befindet sich am 4. Tergit ein gelbes Fleckenpaar, beim Weibchen ist der Hinterleib schmal elliptisch, Beine gelb, Flügel durchsichtig, gelbes Flügelmal, Gesicht ist glänzend gelb mit einem dunklen Höcker, die Larven der Gewöhnlichen Stiftschwebfliege ernähren sich von Blattläusen.

Gewöhnliche Sumpfschwebfliege (Helophilus pendulus)
Werdau, 21.09.2011;
wird auch als Gewöhnliche Sonnenschwebfliege bezeichnet, Größe 10 bis 14 mm, vier gelbe Längsstreifen auf dem Thorax, gelb-bräunliches Schildchen, Einbuchtung an den Flügeln, im Gegensatz zur Großen Sumpfschwebfliege ist die hellere Linie auf dem 4. Segment unterbrochen, die gelben Flecke auf dem Hinterleib sind größer und deutlich voneinander getrennt, dunkle Gesichtsstrieme, Fühler schwarz mit gelber Borste, die Larven leben in Schlammwasser und ernähren sich von organischen Abfällen.

Gewöhnliche Waldschwebfliege (Volucella pellucens)
Hirsehaus Bayerischer Wald, 03.08.2007, Ringwil (ZH), Schweiz, 24.06.2011, Hochwald (SO), Schweiz, 25.08.2013 (2), Tussenhausen, 19.07.2018 (2);
fliegen von Mai bis August, bevorzugter Lebensraum Waldränder, Lichtungen, auch offenes Gelände vom Flachland bis in die Mittelgebirge, gelegentlich in Gärten zu finden, gern an weißen Blüten, gut erkennbar an der hellen Binde auf dem zweiten Hinterleibssegment und den auffälligen dunklen Streifen auf den Flügeln, Schildchen rostrot, Stirn und Gesicht rotgelb, Fühler rotgelb mit gefiederter Borste, Beine schwarz mit rötlichen Knien, die Augen der Weibchen sind kaum voneinander getrennt, ernähren sich von Nektar, Pflanzensaft und Pollen.

Glänzende Keilfleckschwebfliege (Eristalis rupium)
Jettingen-Scheppach, 21.08.2011, Hinterkappelen (BE), Schweiz, 24.10.2015;
Flugzeit Mai bis Oktober, meist in Wassernähe zu finden, wo sich die Larven von verrotteten Pflanzen ernähren, die Imagines ernähren sich von Pollen und Nektar verschiedener Blütenpflanzen, besonders an Doldenblütlern, Körperlänge bis 12 mm, Hinterleib glänzend schwarz, beim Weibchen nahezu ungefleckt oder nur schwach ausgeprägte braungelbe Keilflecken auf dem 2. Segment, Männchen haben zwei braungelbe Flecken auf dem 2. Hinterleibssegment und einen gelben Rand am 3. Segment, dunkle, zickzackförmige Flügelbinde, die beim Männchen schwächer ausgeprägt ist, Gesicht bestäubt, Augen behaart.

Glänzende Schwarzkopf-Schwebfliege (Melanostoma mellinum)
Jettingen-Scheppach, 26.06.2017 (2);
fliegt von April bis September, Lebensraum Wiesen, Gärten, lichte Wälder, kleiner, schmaler Körper, Hinterleib schwarz mit je zwei orange-gelblichen, fast rechteckigen Flecken ab dem 2. Segment, Thorax, Gesicht und Stirn glänzend braunschwarz, die Larven ernähren sich von Blattläusen.

Große Sumpfschwebfliege (Helophilus trivittatus)
Werdau, 04.08.2010, Pfäffikersee, Auslikon (ZH), Schweiz, 15.06.2012, Tussenhausen, 07.07.2016;
auch Große Schmuckschwebfliege genannt, mit einer Körperlänge von 14 bis 17 mm eine der größten mitteleuropäischen Schwebfliegen, Flugzeit Mai bis Oktober, bevorzugt feuchte Gebiete mit blumenreichen Wiesen, Rückenschild markant schwarzweiß gestreift, Hinterleib schwarz, am 2. und 3. Tergit seitlich hellgelber Fleck, Männchen auf dem 3. Segment weißliche, in der Mitte nicht unterbrochene, bogenförmige Binde, beim Weibchen befindet sich die Bogenlinie auf dem 4. Segment, Hinterschenkel schwarz, dick, Vorderbeine rotgelb, Mittelschiene gelb, Augen bei beiden Geschlechtern voneinander getrennt, Bereich zwischen den Augen gelblich, keine schwarze Gesichtsstrieme wie bei der Gemeinen Sumpfschwebfliege, ernähren sich von Pollen und Nektar.

Hain-Schwebfliege (Episyrphus balteatus)
Wüstenbrand, 01.08.2010, Werdau, 05.08.2013, 15.07.2014, Höllgraben Bronnen, 08.07.2017, Tussenhausen, 30.06.2018;
Insekt des Jahres 2004, auch als Winterschwebfliege bezeichnet, obwohl nur 7 bis 12 mm klein und leicht, zieht die Hain-Schwebfliege im Herbst nach Süden und kehrt im Frühjahr zurück, dabei werden sogar die Alpen überquert, Hinterleib honigfarben mit schwarzen Binden, die Binden des 3. und 4. Segments sind durch Querlinien geteilt, Gesicht und Beine sind gelb, erwachsene Tiere saugen Nektar und fressen Pollen vor allem an Doldengewächsen und Korbblütlern, außerordentlich nützlich, legt ihre Eier direkt an Blattlauskolonien ab, ihre Larven können im letzten Larvenstadium bis zu 80 Blattläuse pro Tag vertilgen und tragen so zur natürlichen Schädlingsbekämpfung bei.

Kleine Keilfleckschwebfliege (Eristalis arbustorum)
Tussenhausen, 07.07.2018;
Flugzeit März bis Oktober, gern an Korb- und Doldenblütler, Körperlänge bis 11 mm, Brust mattschwarz, Schildchen braun, Weibchen zwei orangefarbene Keile am 2. Hinterleibssegment, Männchen gelbe Zeichnung an den Seiten des 2. und 3. Segments, Gesicht weißlich beaart, Fühler am dritten Glied gefiederte Geißel, große Facettenaugen, Vorderflügel durchsichtig mit gelber Färbung am vorderen Rand bis zur Mitte des Flügels, Beine schwarz mit hellfarbenen Bändern an der Schiene und am Vorderbein.

Mistbiene (Eristalis tenax)
Lanzarote, 16.06.2009 ;
wird auch als Scheinbiene bezeichnet, mit bis zu 18 Millimetern eine der großen Schwebfliegen, weltweit verbreitet, vor allem in ländlichen Gebieten, Flugzeit März bis Oktober, gehört zu den Wanderinsekten, fliegt im Spätherbst in die Mittelmeerregion und überquert dabei Mittelgebirge, Pyrenäen und Alpen, Hinterleib dunkelbraun, Weibchen auf dem 2., Männchen auf dem 2. und 3. Hinterleibssegment gelbe, ockerfarbene oder rötlich-gelbe Flecken, die Zeichnung variiert, zwei schwarzbraune Haarstriemen auf den Augen, ungefiederte Fühlerborste.

Mittlere Keilfleckschwebfliege (Eristalis interrupta)
Werdau, 05.08.2013 (3), 10.08.2013, Stäfa (ZH), Schweiz, 25.08.2013;
Flugzeit Mai bis Oktober, Körperlänge 9 bis 12 mm, Hinterleib schwarz, 2. Segment mit zwei rötlich-gelben Seitenflecken, schmale weiße oder gelbe Säume zwischen den Segmenten, Schildchen bräunlich, Fühlerborste gefiedert, Augen behaart, punktförmiges Flügelrandmal, Beine schwarz-gelb.

Mondfleck-Feldschwebfliege (Eupeodes luniger)
Tussenhausen, 30.06.2018, 23.07.2018;
Flugzeit April bis Oktober, Körperlänge 9 bis 12 mm, halbmondförmige, nicht geschlossene Flecken auf den Hinterleibssegmenten, hellbraunes Flügelmal, relativ lange, gelblich behaarte Vorderschenkel, die Larven ernähren sich von Blattläusen, können aber einige Zeit mit pflanzlicher Kost überleben.

Späte Großstirnschwebfliege (Scaeva pyrastri)
Tussenhausen, 21.06.2020;
Flugzeit April bis September, Körperlänge bis 15 mm, Hinterleib matt schwarz mit weißlichen Binden, diese sind auf dem 1. Segment gerade, auf den Segmenten 2 und 3 mondsichelförmig gekrümmt, Thorax glänzend schwarzbraun, an den Seiten behaart, Schildchen braungelb, Gesicht graugelb, Fühler rötlichbraun, Beine rotgelb, Schenkel der vorderen und mittleren Beine an der Basis, die der hinteren Beine an der Spitze schwarz gefärbt.

Weissfuß-Erzschwebfliege (Cheilosia albitarsis)
Stäfa (ZH), Schweiz, 23.05.2012 (3);
Flugzeit April bis Juli, zu finden auf Wiesen, an Waldrändern, Körperlänge bis 9 mm, Flügelwurzel beim Weibchen braungelb, Flügel mindestens zur Hälfte gelblich, die mittleren Glieder des Vorderfußes sind gelb bis dunkelbraun, beim Weibchen sind die Augen im Gegensatz zu denen der Männchen nicht behaart.


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Aktualisiert 09/2024