| Ordnung Sperlingsvögel (Passeriformes)
Sperlingsvögel bilden die größte Ordnung der Klasse der Vögel. |
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| Familie Ammern (Emberizidae)
Goldammer (Emberiza citrinella)
Jettingen-Scheppach, 27.01.2010 (4);
Standvogel, bei extremer Kälte Kurzstreckenzieher nach Südwesteuropa, Lebensraum offene und halboffene, abwechslungsreiche
Landschaften, Waldränder, Saumbiotope, ernährt sich von Insekten, Spinnen und andere Kleintieren, im Winter von Sämereien,
Männchen überwiegend leuchtend gelbes Gefieder mit braunen Streifen, Weibchenden blasser braun-gelb, seit Jahren starker
Bestandsrückgang durch intensive Landwirtschaft mit fehlenden Kleinstrukture ohne Hecken, Sträucher, Bäume und
Ackerrandstreifen, Pestizid- und Düngereinsatz, frühes Mähen, Umbruch von Grünland, Flächenversiegelung. |
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Familie Drosseln (Turdidae)
Amsel (Turdus merula)
Chemnitz, 04.02.2006, Werdau, 21.04.2006, 09.04.2007, 16.04.2007, 17.04.2007 (2);
Die Amsel ist unsere häufigste Drosselart und in Deutschland die zweithäufigste Vogelart. Vom früheren Zugvogel, der
noch vor etwa 150 Jahren im Winter nach Süden auswich, ist die Amsel heute ganzjährig in fast jedem Garten zu
beobachten. Im Aussehen sind die Geschlechter gut zu unterscheiden: Männchen sind schwarz und haben einen gelben
Schnabel, Weibchen sind durchgehend braun gefärbt, charakteristisch ist der gelbe Augenring, der bei männlichen
Tieren noch auffälliger ist. Das Federkleid der Jungvögel ist ebenfalls braun mit hellen Sprenkeln.
Bereits 2011 und 2012 gab es in Deutschland das erste durch das Usutu-Virus ausgelöste Vogelsterben, betroffen waren vor allem
Amseln. 2016 und 2017 trat das tropische Virus wiederum vermehrt auf, 2018 hat es sich weiter nach Norden verbreitet. Auch
wenn vorerst eine allgemeine Gefährdung der Amsel nicht befürchtet wird, gehen in den Ausbruchsgebieten die Amselzahlen stark
zurück.
Singdrossel (Turdus philomelos)
Werdau, 14.03.2013 (2);
Lebensraum Laub-, Misch- und Nadelwälder, Parks und Gärten, ernährt sich von Regenwürmern, Schnecken und Insekten,
im Winter von Beeren und Sämereien, gehört zu den besten Sängern unter den einheimischen Singvögeln, Oberseite des
Gefieders einfarbig braun, die Flecken auf der Brustseite sind pfeilförmig, Beine hellrosa, Schnabel schwarz mit
heller Basis, Teilzieher, überwintert im Mittelmeerraum.
Wacholderdrossel (Turdus pilaris)
Werdau, 14.02.2010 (2), Pfäffikersee, Auslikon (ZH), Schweiz, 28.05.2010 (2), 25.05.2012, Jettingen-Scheppach, 31.05.2012 (2),
Pfäffikersee, Auslikon (ZH), Schweiz, 22.06.2012;
Vorkommen in Mittel- und Nordeuropa, Kurzstreckenzieher, Winterquartier in Mittel- und Südeuropa, Lebensraum lichte
Laub- und Mischwälder, Parks, Gärten und Feldgehölze, etwa so groß wie Amseln, gelbern Schnabel, grauer, ockergelbe Brust,
Flügel dunkelbraun, die Unterseite weiß mit dunklen, dreieckigen Flecken, Scheitel und Nacken sind grau, ernährt sich von
Insekten, Würmern, Beeren und Obst. |
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Familie Finken (Fringillidae)
Bergfink (Fringilla montifringilla)
Stäfa (ZH), Schweiz, 06.11.2012 (3), Tussenhausen, 30.11.2023;
Vorkommen im Sommer in lichten Birken- und Nadelwäldern Skandinaviens und Nordosteuropas, im Winter ziehen sie nach Mittel-
und Südeuropa, wo sie in Gärten gern Futterstellen aufsuchen, oft in Gruppen mit anderen Finken anzutreffen, ernährt sich im
Sommer vorwiegend von Insekten und Larven, im Winter auch von Bucheckern, Nüsse, Sämereien und Getreide, Größe etwa wie
Buchfink, Männchen mit deutlich orange gefärbter Brust und Schulterpartie, Bauch weiß, Kopf im Prachtkleid blauschwarz, im
Schlichtkleid rostbraun und schwarz gescheckt, Weibchen unauffälliger mit braunem und grauem Kopf.
Buchfink (Fringilla coelebs)
Pfäffikersee, Auslikon (ZH), Schweiz, 28.05.2010 (2), 19.08.2010, 18.05.2012, Tussenhausen, 02.12.2023 (2);
häufige Vogelart in Europa, Jahresvogel, Lebensraum Landschaften mit Baumbestand aller Art, oft in Wäldern, aber
auch in Gärten, Siedlungen und Parks, im Winter oft am Futterhäuschen, beim Männchen Brust und Rücken rostrot,
Nacken und Scheitel blaugrau, weiße Schwanzkanten und Flügelbinden, Weibchen unauffällig graubraun mit leichter
Grünfärbung, ebenfalls weiße Flügelbinden.
Erlenzeisig (Spinus spinus)
Werdau, 06.01.2013, Tussenhausen, 24.03.2024 (3), 29.03.2024 (7);
Lebensraum Mischwälder, gesellige relativ kleine Finken, Männchen kontrastreich schwarz-gelb-grün mit schwarzer Stirn und
schwarzem Kinn, gelber Kopf mit grünen Wangen, Rücken graugrün, Flügel schwarz mit gelber Binde, Weibchen sind unscheinbarer
graugrün und gestrichelt, hellgrauer Bauch, die Flügel haben ebenfalls gelbe und grüne Bereiche.
Gimpel (Pyrrhula pyrrhula)
Jettingen-Scheppach, 21.02.2010 (2), Zaisertshofen, 16.04.2020 (2);
Brust rötlich, Rücken grau, wegen der etwas kräftigen Gestalt, dem roten Gewand und der schwarzen Kappe auch
Dompfaff genannt, lebt vorwiegend im Nadelwald, ist aber auch in Mischwäldern, Parkanlagen und Gärten zu finden, wo
es ihm als Vegetarier vor allem frische Knospen von Laubbäumen, im Sommer Beeren und später Samen von Stauden und
Kräutern angetan haben. Gartenbesitzer können, wenn sie z.B. Blumen nach der Blüte nicht sofort ab- und Stauden über
den Winter nicht komplett zurückschneiden, dem Gimpel eine Freude machen, Brutzeit zwischen April und August, lebt
monogam.
Grünfink (Carduelis chloris)
Jettingen-Scheppach, 29.12.2007 (2);
Lebensraum Waldränder, Gärten mit dichten Hecken, ernährt sich von Sämereien, Früchten, Knospen, Hagebutten, Männchen im
Prachtkleid an Brust und Bauch gelbgrün, am Rücken moosgrün, gelbe Federn an den Handschwingen und den seitlichen
Schwanzfedern, Weibchen eher gräulich grün, bräunlicher Mantel, weniger gelben Federn an Flügeln und Schwanz, Schnabel
kräftig, blassrosa bis elfenbeinfarben.
Seit 2013 nehmen die Grünfink-Bestände bundesweit sehr stark ab, Ursache ist der Erreger Trichomonas gallinae, der
sich insbesondere an Wasserstellen bei sommerlich warmen Temperaturen ausbreiten kann.
Kernbeißer (Coccothraustes)
Jettingen-Scheppach, 10.02.2012 (2);
größter heimischer Fink, früher Finkenkönig genannt, Lebensraum Laub- und Mischwälder mit altem hohem Baumbestand,
Kopf gelbbraun mit grauem Nackenband, Brust beige, Flügel dunkelbraun, das Weibchen ist insgesamt heller als das
Männchen, mit seinem kräftigen Schnabel kann der Kernbeißer Kirschkerne knacken.
Stieglitz (Carduelis carduelis)
Jettingen-Scheppach, 27.01.2010 (2), Werdau, 08.03.2010, Tussenhausen, 27.07.2015;
Lebensraum Feldsäume, Brachen, Obstwiesen, Waldränder, Hecken, ernährt sich von Sämereien von Disteln, Kletten und Karden,
deshalb auch Distelfink genannt, rotes Gesicht, spitzer, elfenbeinfarbener Schnabel, , die restlichen Flügel und Schwanz
schwarz, gelber Flügelstreif, Rücken überwiegend beigebraun, Bauch hell mit einem unterbrochenen, braunen Brustband, Männchen
und Weibchen sind gleich gefärbt, Jungvögel haben keine rote Gesichtsmaske, wellenförmiger Flug, Standvogel oder
Kurzstreckenzieher. |
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Familie Fliegenschnäpper (Muscicapidae)
Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros)
Werdau, 30.04.2010, 30.07.2010 (3);
ursprünglich im Bergland beheimatet, inzwischen in Gärten anzutreffen, Kurzstreckenzieher, überwintert vorwiegend im
Mittelmeerraum, kleiner und schlanker als der Haussperling, charakteristisch ist ein kratzendes Geräusch im Gesang
und das Knicksen und Schwanzzittern, Männchen grauschwarz, am Flügel weißes Flügelfeld, Weibchen und Jungvögel
graubraun, Kennzeichen sind die rostroten Oberschwanzdecken und Schwanzfedern, Schnabel braunschwarz, Beine schwarz,
relativ lang, ernährt sich von Insekten.
Rotkehlchen (Erithacus rubecula)
Nationalpark Plitvicer Seen, Kroatien, 05.09.2006, Werdau, 15.02.2010, Pfäffikersee, Auslikon (ZH), Schweiz, 09.12.2011 (2);
Lebensraum Wälder, Parks und Gärten, offene Landschaften, wenn Sträucher zum Brüten vorhanden sind, Teilzieher, orangefarbene
Brust, Bauch hell, Schwanz, Hinterkopf und Rücken braun, Männchen und Weibchen nicht zu unterscheiden, bei jungen Rotkehlchen
fehlt die orange Färbung, die Brust ist braun geschuppt, bei Rotkehlchen singen auch die Weibchen, nur etwas leiser als
Männchen, Nahrung Würmer, Schnecken, Spinnen und Insekten, im Spätsommer und Herbst auch Beeren und andere weiche Früchte. |
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Familie Grasmückenartige (Sylviidae)
Mönchsgrasmücke (Sylvia atricapilla)
Zaisertshofen, 13.06.2020;
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Familie Kleiber (Sittidae)
Kleiber (Sitta europaea)
Jettingen-Scheppach, 28.01.2010, Stäfa (ZH), Schweiz, 13.11.2012, Jettingen-Scheppach, 16.01.2023 (3), 01.02.2023
(2), 26.02.2023;
Lebensraum offene Laub- und Mischwälder, Parks, große Gärten, ernährt sich in der warmen Jahreszeit von Insekten, im
Herbst und Winter gern von Nüsse und Sämereien, wirkt kompakt, läuft akrobatisch stammabwärts am Baum oder an der
Unterseite von Ästen entlang, wird auch Spechtmeise genannt, weil er mit seinem Schnabel Insekten aus morschem Holz
hackt, um Nüsse aufzuknacken, klemmt der Kleiber sie in Baumritzen, Löcher oder Spalten ein und entfernt mit seinem
meißelförmigen Schnabel die harte Schale, um an das begehrte Innere zu gelangen, die Geschlechter sind nahezu gleich
gefärbt, Männchen haben etwas rotbraunere Flanken, Unterseite bräunlich-orange, Oberseite blaugrau, weißes Gesicht
mit schwarzem Augenstreif. |
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Familie Krähenvögel (Corvidae)
Auch Krähenvögel gehören zu den Singvögeln. Die Gattung Raben und Krähen spielen als Allesfresser in der Natur eine wichtige
Rolle als Gesundheitspolizei.
Alpendohle (Pyrrhocorax graculus)
Rauschberg, Ruhpolding, 27.12.2007, Nebelhorn, Oberstdorf, 21.02.2017;
gesellige, das ganze Jahr über in großen Schwärmen unterwegs, brütet an steilen Felswänden, auf Felsvorsprüngen,
in kleinen Höhlen, suchen gern Gipfelstationen, Bergrestaurants und Picknickplätzen auf, um Proviant abzustauben,
segelt mit ihren beeindruckenden Flugkünsten um die höchsten Gipfel, ihr Erscheinen in Tallagen gilt als Vorbote für
frühe Schneefälle, Alpendohlen leben wie viele Rabenvögel in monogamer Dauerehe.
Eichelhäher (Garrulus glandarius)
Jettingen-Scheppach, 28.11.2008, 27.01.2010 (3), 17.12.2010, 10.01.2011;
mittelgroßer, auffalend farbiger Rabenvogel, Lebensraum lichte, strukturreiche Wäldern, bevorzugt Misch- und Laubwälder,
Gefieder rötlich braun bis rosa, schwarz-weiße Flügelzeichnung mit einem blau schillernden Flügelfeld, Kehle, Steiß und
Bürzel weiß, Schwanz schwarz, schwarzer Bartstreif, Schnabel kräftig, grauschwarz bis schwarz, Füße graubraun mit hellen
Sohlen, Iris bläulichgrau mit rötlichem Innen- und Außenring und feiner Sprenkelung, in der Gefiederfärbung unterscheiden
sich Männchen und Weibchen nicht, Nahrung im Sommerhalbjahr tierisch, im Winterhalbjahr pflanzlich, sammelt und versteckt
Wintervorrätevor an Eicheln und Nussfrüchten, durch das Verstecken von Eicheln haben Eichelhäher zur Ausbreitung unserer
Eichenwälder beigetragen, warnt mit seinem Ruf alle Waldbewohner laut vor Gefahren, begabt im Imitieren anderer Vögel.
Elster (Pica pica)
Werdau, Jungvogel, 21.07.2009, 18.06.2010, 21.06.2010, 09.05.2011;
Lebensraum ursprünglich offene Agrarlandschaften, mit dem Rückgang kurzrasiger Weiden zur Nahrungssuche verstärkt in
Siedlungsbereiche eingewandert, etwas kleiner als Krähen, intelligent, sie verstecken ihre Nahrung im Boden und
prägen sich die Stelle genau ein, um sie später wiederzufinden, schwarz-weiß gefärbt, langer Schwanz, das schwarze
Gefieder kann metallisch blau oder grün glänzen, weiße Handflügel, Männchen sind etwas kräftiger als Weibchen, ernähren
sich von Regenwürmern, kleinen Wirbeltieren, Beeren, Sämereien und Früchten, im Winter auch von Abfällen oder Aas.
Elstern haben den Ruf als diebische Langfinger, aber gezieltes Stehlen glitzernder Gegenstände konnte bisher nicht
nachgewiesen werden. Ebenfalls haben Elstern einen schlechten Ruf als Nesträuber, zwar stehen auch Vogeleier auf dem
Speiseplan, doch nicht in einem Ausmaß, dass Elstern für den Rückgang der Singvogelbestände verantwortlich sind.
Nebelkrähe (Corvus cornix)
Jerusalem, 28.09.2019;
eng mit der Rabenkrähe verwandt, im Osten Deutschlands häufiger, im Westen trifft man eher auf Rabenkrähen, in
Überschneidungsgebieten kommt es auch zur Verpaarung beider Arten, brüten in Wäldern und Baumgruppen, zu finden auch in
Parks, Gärten und bei der Nahrungssuche auf Feldern, Körper aschgrau, Kopf, Flügel, Schwanz, Oberschenkelfedern und Beine
schwarz, ausgefranster schwarzer Brustlatz, kräftiger Schnabel, Allesfresser.
Rabenkrähe (Corvus corone)
Werdau, 17.05.2009, Pfäffikersee, Auslikon (ZH), Schweiz, 20.04.2012;
Nahrungsspektrum umfasst Insekten und deren Larven, Schnecken oder kleine Wirbeltiere, pflanzliche Nahrung wie
Saaten, Früchte oder Wurzeln, Aas und Küchenabfälle, nach wissenschaftlichen Untersuchung verfügen Rabenvögel über
Intelligenz und schnelles Lernvermögen und legen auch ein ausgeprägtes Sozialverhalten an den Tag. |
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Familie Meisen (Paridae)
Blaumeise (Cyanistes caeruleus)
Werdau, 30.05.2007 (2), Jettingen-Scheppach, 01.02.2023, 27.02.2023;
ernährt sich von kleine Insekten, Larven, Spinnen und Sämereien, im Winter gern Nüsse, Sonnenblumenkerne und
Meisenknödel, Äpfel und Beeren, Scheitel, Flügel- und Schwanzfedern blau, leuchtend gelbe Brust, Männchen und
Weibchen sehen fast gleich aus, die Farben des Männchens sind etwas leuchtender.
Kohlmeise (Parus major)
Werdau 2006 (2);
am weitesten verbreitete Meisenart in Europa, ernährt sich hauptsächlich von Insekten und Larven, aber auch Samen oder Nüsse
wedern gefressen, Oberkopf, oberer Nacken, Halsseiten, Kehle und Band auf der Brustmitte glänzend blauschwarz, Wangen und
Ohrdecken weiß, Brust- und Bauchseiten gelb, beim Männchen ist der Kontrast am Kopfgefieder deutlicher als beim Weibchen, der
schwarze Bruststreifens ist breit, beim Weibchen schmal.
Sumpfmeise (Poecile palustris)
Jettingen-Scheppach, 17.12.2010, Stäfa (Schweiz), 06.11.2012, Tussenhausen, 02.12.2023 (3);
entgegen ihrem Namen nicht im Sumpf anzutreffen, Lebensraum feuchte Laubwälder mit viel Totholz, Parks mit alten
Laubbäumen, brütet in Astlöchern, Baumhöhlen und Nistkästen, überwiegend ein Jahresvogel, auch Nonnenmeise genannt,
Kopfplatte von der Stirn bis in den Nacken glänzend schwarz, Wangen hell, schmaler schwarzer Kinnfleck, Oberseite
des Gefieders braun, Unterseite hellbraun, keine sichtbarer Unterschied zwischen Männchen und Weibchen, ernährt sich
von Insekten, Insektenlarven, Spinnen und anderen Kleintiere, im Spätsommer auch von Sämereien, legt in Rindenspalten
Futtervorräte an. |
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Familie Schwalben (Hirundinidae)
Mehlschwalbe (Delichon urbicum)
Jettingen-Scheppach, 11.07.2007;
Körperlänge etwa 13 cm, Rücken, Flügeloberseite und Schwanz blauschwarz, bei Jungvögeln bräunlich bis bräunlich-schwarz,
Körperunterseite weiß, Flug verglichen mit der Rauchschwalbe eher flatternd mit längeren Gleitphasen, Langstreckenzieher,
überqueren den Mittelmeerraum und die Sahara, Zugbeginn aus West- und Mitteleuropa zwischen Ende August und Anfang Oktober,
Rückkehr in die Brutgebiete im April und Mai.
Rauchschwalbe (Hirundo rustica)
Zaisertshofen, 07.05.2019 (2);
sehr schlank, etwa 19 bis 22 cm lang, wobei bis zu 7 cm auf die äußeren Federn des tief gegabelten Schwanzes
entfallen, Rücken blau-schwarz glänzend, Unterseite weiß, Kehle, Stirn und Kinn braun, Lebensraum offene
Kulturlandschaft mit Bauernhöfen, Wiesen und Gewässern, Rauchschwalben jagen Fluginsekten aller Art, dabei in einer
Flughöhe von ca. sieben bis acht Metern, also in tieferen Luftschichten als die Mehlschwalbe, europäische
Rauchschwalben überwintern in Mittel- und Südafrika. |
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Familie Schwanzmeisen (Aegithalidae)
Schwanzmeise (Aegithalos caudatus)
Werdau, 10.02.2013;
Lebensraum Wälder mit viel Unterholz, gebüschreiche Parks und Gärten, kleiner rundlicher Körper, turnt häufig an
Ästen herum, wobei der auffallend lange Schwanz als Balancierhilfe dient, Kopf weiß mit einem schwarzen
Scheitelstreif, Schnabel schwarz, ernährt sich von Insekten und Larven, Beeren und Samen. |
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Familie Seidenschwänze (Bombycillidae)
Seidenschwanz (Bombycilla garrulus)
Werdau, 12.03.2013 (5), 14.03.2013 (9);
das gehäufte Auftreten von Seidenschwänzen im Herbst wird als Vorbote für einen strengen Winter gewertet, der massenhafte
Einfall dieser sogenannten Invasionsvögel hängt aber eher von der Nahrungssituation im angestammten Brutgebiet, den Wäldern
Nordskandinaviens und Russlands ab, bei zu hoher Brutdichte im Sommer reicht die Nahrung für den Winter nicht aus und die
Vögel wandern Richtung Mitteleuropa, wo für den typischen Beerenfresser (Lieblingsspeise Beeren von Ebereschen) das
Nahrungsangebot größer ist, letzter mir bekannter Masseneinflug war im Winter 2012/2013. |
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Familie Sperlinge (Passeridae)
Feldsperling (Passer montanus)
Jettingen-Scheppach, 11.01.2008, 16.12.2010 (2), Pfäffikersee, Auslikon (ZH), Schweiz, 18.05.2012;
etwas kleiner und scheuer als der Haussperling, brütet in Baumhöhlen, oft in der Nähe von landwirtschaftlichen Nutzflächen und
Siedlungen, ernährt sich von Gras- und Getreidesamen, Oberkopf und Nacken braun, kleiner schwarzer Kehlfleck, Wangen weiß,
dunkler Fleck im Ohrenbereich, helles Halsband, Körperoberseite bräunlich mit dunkleren Längsstreifen, Bauch und Brust
braungrau, zwei weiße Flügelbinden.
Haussperling (Passer domesticus)
Werdau, 12.04.2007 (2), Stäfa (ZH), Schweiz, 24.06.2011, Tierpark Lange Erlen, Basel (BS), Schweiz, 14.07.2013;
auch Spatz genannt, einer der bekanntesten und früher am weitesten verbreitete Singvogel, Kulturfolger des Menschen,
oft in Siedlungsgebieten zu finden, ernährt sich von Gras- und Getreidesamen, Knospen, Beeren, Haushaltsabfällen,
Männchen haben eine schwarze oder dunkelgraue Kehle, schwarzer Brustlatz, Scheitel bleigrau, von einem braunen Feld
begrenzt, das vom Auge bis in den Nacken reicht, Wangen hellgrau bis weißlich, Rücken braun mit schwarzen
Längsstreifen, eine weiße Flügelbinde ist deutlich erkennbar, eine zweite nur angedeutet, Brust und Bauch aschgrau,
Weibchen etwas unscheinbarer, matter braun, Oberseite hell graubraun, Rücken schwarzbraun und gelbbraun gestreift,
graubraune Kopf mit einem hellen Überaugenstreif, Bestandsrückgang des Haussperlings seit der zweiten Hälfte des 20.
Jahrhunderts in Mitteleuropa, steht inzwischen auf der Vorwarnliste bedrohter Arten.
Weidensperling (Passer hispaniolensis)
Casa medusa, Lanzarote, 20.06.2009;
im Mittelmeerraum verbreitet, auch auf den Kanarischen Inseln zu finden, braune Kappe, ausgedehntes Schwarz auf der Brust,
weißer Wangenfleck, schwarze Strichelzeichnung an den Flanken, durch die der Brustlatz aufgelöst wird, Rücken gestreift. |
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Familie Stare (Sturnidae)
Gewöhnlicher Star (Sturnus vulgaris)
Werdau, 25.04.2007 (4), 11.05.2012 (5), Tussenhausen, 16.04.2016, 26.02.2017, 12.04.2018, 13.05.2018 Jungvogel (2),
20.03.2021, 25.03.2021 (3), 16.03.2023, 04.04.2023, 30.04.2023;
verbreiteter Brutvogel in Mitteleuropa, Lebensraum Gärten, Wälder und Parks, gern in der Nähe von Wiesen,
Standvogel, Teil- oder Kurzstreckenzieher, etwas kleiner als die Amsel, der Schwanz ist deutlich kürzer, die Flügel
wirken im Flug dreieckig, im Prachtkleid hat der Star ein schwarz bläulich glänzendes Gefieder mit wenigen weißen
Punkten, der Schnabel ist gelb, im Schlichtkleid im Winter ist der Schnabel dunkel, die Basis des Unterschnabels ist
bei Männchen im Prachtkleid blaugrau, bei Weibchen weißlich, das Gefieder der Weibchen glänzt weniger intensiv
metallisch, Männchen und Weibchen unterscheiden sich geringfügig in Größe und Gewicht, der Gesang des
Starenmännchens sind eher pfeifende, zischende und schnalzenden Geräusche, er ist ein begnadeter Imitator, Stare
ernähren sich im Frühjahr und Frühsommer von Insekten, Regenwürmern und kleinen Schnecken, im übrigen Jahr von Obst
und Beeren aller Art, in Deutschland Vogel des Jahres 2018. |
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>> weitere Fotos der vorgestellten Arten |
Familie Stelzenverwandte (Motacillidae)
Stelzen sind kleine schlanke und langschwänzige Vögel mit einem spitzen Schnabel und einem kontrastreichen Gefieder. Die
Insektenfresser sind häufig am Boden zu finden, es gibt vier Arten: Bachstelze, Schafstelze, Zitronenstelze und Gebirgsstelze.
Bachstelze (Motacilla alba)
Pfäffikersee, Auslikon (ZH), Schweiz, 15.06.2012, Tussenhausen, 24.04.2017, 25.08.2019;
Gefieder schwarz-weiß-grau, stelzentypischer Wippschwanz, früher vorwiegend an unbewachsenen Uferflächen von
Gewässern, heute überall in der offenen und halboffenen Kulturlandschaft zu finden, mitteleuropäische Bachstelzen
überwintern vorwiegend in Südwesteuropa und Nordafrika, einzelne Vögel bleiben aber auch in Mittel- oder Nordeuropa.
Wiesenschafstelze (Motacilla flava flava)
Tussenhausen, 22.04.2018 (2);
Unterart der Schafstelze, leuchtend gelbe Unterseite, Kopf grau mit weißem Augenstreif, liebt feuchte Wiesen und Felder,
Zugvogel, überwintert in Afrika. |
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Aktualisiert 05/2025 |