Ordnung Greifvögel (Accipitriformes)
Greifvögel sind eine Ordnung vorwiegend fleischfressender Vögel.
Lange wurden die Tiere als Raubvögel bezeichnet, gejagt und getötet, da sie lebende Beute jagen und ihnen viele negative
Eigenschaften angedichtet wurden. So wurde z.B. der Bartgeier aufgrund des Irrglaubens, er würde Lämmer erlegen, auch
Lämmergeier genannt. Noch vor wenigen Jahrzehnten bestand die Gefahr der Ausrottung mancher Arten, dabei sind oft kranke oder
geschwächte Tiere ihre Beute, Greifvögel halten den Bestand von Schädlingen wie Wühlmäuse klein, sie beseitigen Aas und tragen
so zum biologischen Gleichgewicht bei.
Heute genießen alle in Deutschland vorkommenden Arten ganzjährig Schonzeit, sie dürfen nicht mehr gejagt werden. |
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Familie Falkenartige (Falconidae)
Turmfalke (Falco tinnunculus)
Zaisertshofen, 17.05.2020, Jettingen-Scheppach, 11.08.2022 (3), Tussenhausen, 05.04.2023;
am häufigsten vorkommender Falke und nach dem Mäusebussard häufigster Greifvogel Mitteleuropas, früher waren alte Baumhöhlen
bevorzugter Nistplatz, inzwischen häufig in Kirchtürmen heimisch, steht oft an einer Stelle in der Luft (so genannter
Rüttelflug), um ultraviolettes Licht wahrzunehmen und so Kot und Urin von Kleinnagern zu orten, Männchen rostbraune
Gefiederoberseite mit schwarzen Rautenmustern, grauer Kopf, grauer Schwanz mit schwarzer Endbinde, Weibchen eher unauffällig
braun mit dunklen Querbändern am braunroten Rücken, 2007 in Deutschland und 2008 in der Schweiz "Vogel des Jahres". |
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Familie Habichtartige (Accipitridae)
Mäusebussard (Buteo buteo)
Jettingen-Scheppach, 28.03.2008, Stäfa (Schweiz), 08.04.2011, Tussenhausen, 19.04.2025 (2);
in weiten Teilen Europas verbreitet, in Deutschland flächendeckend vertreten, benötigt offene Landschaft, in der er jagen
kann, hält gerne von einer erhöhten Sitzwarte Ausschau nach Beute, häufig auf Pfählen an Straßenrändern, brütet in
Feldgehölzen oder an Waldrändern, unterschiedliche Gefiederfärbungen von weißlich bis dunkelbraun, Querbinde zwischen
dunklerer oberer Brust und etwas hellerem Bauch, Schwanz weiß-grau mit grauen Querbändern.
Rotmilan (Milvus milvus)
Tussenhausen, 20.07.2016, 29.05.2017, 10.08.2020, 19.07.2022;
wegen des tief gegabelten Schwanzes auch Gabelweihe genannt, aufgrund der ständigen Verfolgung durch den Menschen
sehr starke Bestandseinbußen und bis vor einigen Jahren in Europa einer der seltensten Greifvögel, etwa seit 2010
nehmen die Bestände wieder zu, der Rotmilan steht auf der Vorwarnliste, rostfarbene Grundfarbe des Gefieders, auf
der Unterseite weiße Flügelfelder, schwarze, tief gefingerte Handschwingen, äußerst elegante Flieger, ernähren sich
überwiegend von kleinen Säugetiere wie Wühlmäusen und Aas.
Wiesenweihe (Circus pygargus)
Stäfa (ZH), Schweiz, 17.06.2012 (3);
Lebensraum offene Kulturlandschaften, jagt über offenem Gelände, Beute sind kleine Säugetiere wie Wühlmäuse und größere
Insekten, brütete ursprünglich in Mooren und Feuchtwiesen, infolge Zerstörung der Lebensräume durch Trockenlegung und
intensive landwirtschaftliche Nutzung von Niederungen Verlagerung der Brutplätze auf landwirtschaftlichen Flächen, wo die Brut
wiederum durch Erntemaschinen stark gefährdet ist, Brutverluste auch durch natürliche Feinde wie z.B. Wildschwein, Marder und
Fuchs, in Bayern steht die Wiesenweihe auf der höchsten Gefährdungsstufe, sie ist vom Aussterben bedroht. |