Ordnung Gänsevögel (Anseriformes)

Die Ordnung der Gänsevögel umfasst insbesondere die als Gänse, Enten und Schwäne bezeichneten Wasservögel. Von den elf Familien der Gänsevögel sind acht ausgestorben, andere, wie die Familie der Wehrvögel, kommen nur in Südamerika vor. Nur die Familie der Entenvögel (Anatidae) ist auch in Deutschland beheimatet. Sie ist die größte und artenreichste Familie dieser Ordnung.

Schwäne (Cygnus) werden zur Unterfamilie der Gänse (Anserinae) gerechnet.
Familie Entenvögel (Anatidae)
Unterfamilie Gänse (Anserinae)

Graugans (Anser anser)
Kloster Wettingen (AG), Schweiz, 30.05.2015 (2), Zaisertshofen, 25.04.2020 (2);
häufigste und größte heimische Wildgansart, Stammform der Hausgans, nicht gefährdet, oft in großen Gruppen in fast allen Feuchtgebieten, gern auch auf Wiesen und Weiden anzutreffen, nur zur Brutzeit paarweise unterwegs.

Höckerschwan (Cygnus olor)
Chiemsee, 15.04.2006, Silbersee Rettenbach-Remshart, 12.10.2006;
größter heimischer Wasservogel, brütet an Gewässern aller Art, in Mitteleuropa weit verbreitet, der Name resultiert aus dem schwarzen Höcker am Schnabelansatz, bei Jungvögeln ist das Gefieder graubraun und der Schnabel anfangs ohne Höcker.

Nilgans (Alopochen aegyptiaca)
Salgen, 24.04.2018 (2);
afrikanische Halbgans, bereits im alten Ägypten als Parkvogel bekannt, im 17. und 18. Jahrhundert in Westeuropa in Parks, Menagerien und Zoos als Ziervogel gehalten und gezüchtet, verwilderte Populationen brüteten seit Ende der 1960er Jahre in den Niederlanden, entlang des Rheins auch nach Deutschland eingewandert, Männchen und Weibchen unterscheiden sich nicht, Nilgänse sind etwas größer als die Rostgans und haben einen dunklen Augenfleck und einen dunklen Brustfleck.

Rostgans (Tadorna ferruginea)
Zaisertshofen, 18.06.2022 (4);
gehört zur Unterfamilie der Halbgänse (Tadorninae), eigentlich in den innerasiatischen Steppen und Halbwüsten beheimatet, in den Herkunftsgebieten gefährdet, brütet in unterschiedlichen Lebensräumen, teils entfernt vom Wasser, auch in Fels- oder Erdhöhlen, Teilzieher, ernährt sich vorwiegend pflanzlich, rostrotes Gefieder, hell abgesetzter Kopf, Oberseite der Flügel schwarz-weiß, männliche Vögel sind nur im Prachtkleid während der Fortpflanzungszeit durch den schwarzen Halsring vom Weibchen zu unterscheiden.
Rostgänse sind außerhalb der Brutzeit gesellig, während der Brutzeit verhalten sie sich eher aggressiv, leben monogam.

Schwarzhalsschwan (Cygnus melancoryphus)
Tierpark Goldau (SZ), Schweiz, 02.11.2012;
kleinster Vertreter der Gattung Cygnus, in südlichen Gebieten Südamerikas beheimatet, brütet an Seen mit dichter Ufervegetation oder auf kleinen Inseln, die Trockenlegung von Feuchtgebieten führt zum Verlust ihres Lebensraumes.

Trauerschwan (Cygnus atratus)
Sahnpark Crimmitschau, 26.01.2013, Tierpark Lange Erlen, Basel (BS), Schweiz, 14.07.2013 (2);
auch Schwarzschwan oder einfach schwarzer Schwan genannt, kommt ursprünglich aus Australien, ist Wappentier Westaustraliens, Lebensraum Seen, Flussmündungen und Binnengewässer, bevorzugt seichtes Wasser mit wenig Strömung, Augen und Schnabel rot, weiße Binde an der Schnabelspitze, Männchen sind etwas größer als die Weibchen.

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Unterfamilie Anatinae

Bergente (Aythya marila)
Schlingener See, 07.01.2023;
mittelgroße Tauchente, ähnelt Reiherente, jedoch ohne Federschopf, Durchzieher, Wintergast.

Knäkente (Spatula querquedula)
Chemnitz, 30.06.2006;
kleine Schwimmente, gerne an flachen Gewässern mit ausreichender Vegetation am Ufer und unter Wasser, an Gräben, Auen und Feuchtwiesen, ernährt sich von Insekten, Krebsen, Würmern und Schnecken, auch hin und wieder stehen Sämereien und Wasserpflanzen auf dem Speiseplan, gilt aufgrund schwindender Lebensräume als stark gefährdet.

Kolbenente (Netta rufina)
Tussenhausen, 07.06.2016 (2);
eher selten in Mitteleuropa brütende Tauchente, kann bis zu 30 Sekunden unter Wasser bleiben, Männchen mit weißem Oval an den Flanken, orange-brauner Kopf, Schnabel und Augen rot, Weibchen eher schlicht bräunlich mit hellen Kopfseiten, ernährt sich von speziellen Algen und Wasserpflanzen, brütet meist in der Nähe vor allem sauberer Gewässer, potenziell gefährdet aufgrund klimatischer Veränderungen durch Trockenheit und Anreicherung von Stickstoff und Phosphor aus Abwässern und intensiv gedüngten landwirtschaftlichen Nutzflächen.

Reiherente (Aythya fuligula)
Chemnitz, 16.01.2010 (2);
nach Stockente zweithäufigste Ente in Deutschland, Lebensraum sind fast alle Gewässer; langer Schopf am Hinterkopf der Erpel, Weibchen haben nur einen kurzen Schopf, gilt als nicht gefährdet.

Stockente (Anas platyrhynchos)
Pfäffikersee, Auslikon (ZH), Schweiz, 18.05.2012 (4), 13.07.2012 (3), 20.07.2012 (2), Wohlenschwil (AG), Schweiz, 10.05.2015 (3), Hinterkappelen (BE), Schweiz, 24.10.2015;
größte und häufigste Schwimmente Europas, Stammform der Hausente, Lebensraum stehende und langsamfließende Gewässer, Erpel grau mit weißem Ring um den Hals, grün schimmernder Kopf, der Schnabel ist gelb, das Weibchen hat einen orange-grauen Schnabel, der Körper ist beigebraun mit brauner Musterung; ernähren sich vielseitig von Pflanzen, Sämereien, Beeren, Früchte, aber auch von Fröschen, Schnecken, Würmern, Laich und Larven;
nicht gefährdet.

Tafelente (Aythya ferina)
Pfäffikersee, Auslikon (ZH), Schweiz, 25.05.2012 (2);
mittelgroße Tauchente, früher häufige Wintergast, aufgrund des Klimawandels bleiben Tafelenten immer öfter ganzjährig, Lebensraum flache, nährstoffreiche Seen, insbesondere stehende Binnengewässer, nistet in der Uferzone am Boden, Erpel hat im Prachtkleid eine kräftig kastanienbraune Kopffärbung, Schnabel schwarz mit graublauer Schnabelbinde, die Augen sind rot, steht in Deutschland wegen rückläufiger Bruterfolge auf der Vorwarnliste.

Zwergente (Nettapus)
Sahnpark Crimmitschau, 26.01.2013;
kompakte Schwimmenten mit kurzem Schnabel, eine der kleinsten Entenarten, stammt von der Stockente ab, Lebensraum ruhige Süßgewässer mit reicher Schwimmpflanzenvegetation.


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Aktualisiert 04/2025