Ordnung Heuschrecken (Saltatoria)
Die Ordnung der Heuschrecken unterteilt sich in die beiden Unterordnungen Langfühlerschrecken (Ensifera) mit den
langen, häufig die Körperlänge überspannenden Antennen, und Kurzfühlerschrecken (Caelifera).
Viele Heuschrecken sind Pflanzenfresser, aber manche mögen auch Insektenlarven oder kleine Raupen als Kost, so z.B.
das Große Heupferd, es frisst auch Blattläuse. Auch sind Heuschrecken eine Delikatesse für Vögel, Igel, Spinnen,
Spitzmäuse und Maulwürfe.
Wüstenheuschrecken, eine große Wanderheuschreckenart aus der Familie der Feldheuschrecken, gehören zu den Plagen, die der
Erzählung nach das Land Ägypten heimsuchten, weil der Pharao das Volk Israel nicht ziehen lassen wollte.
Schwärme von ihnen fallen regelmäßig in afrikanischen Staaten ein, richten immense wirtschaftliche Schäden an und gefährden
akut die Nahrungsmittelversorgung in den Regionen.
Von den in Deutschland vertretenen 85 Heuschrecken-Arten gelten 35 Prozent als bestandsgefährdet. |
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Unterordnung Kurzfühlerschrecken (Caelifera)
Familie Feldheuschrecken (Acrididae)
Gebirgsgrashüpfer (Stauroderus scalaris)
Surrein (GR), Schweiz, 29.08.2011;
Lebensraum trockene, steinige Bergwiesen, in Deutschland selten, in den Schweizer Alpen noch häufig zu finden.
Stark gefährdet!
Gemeiner Grashüpfer (Chorthippus parallelus)
Stäfa (ZH), Schweiz, 26.06.2012 (2)
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in Mitteleuropa häufige Heuschreckenart, ausgewachsene Tiere sind Juni bis Anfang Oktober auf Grünlandflächen, an Wegrainen
und Waldrändern zu finden, Körperlänge 13 bis 22 mm, Weibchen haben nur sehr kurze Flügel, sind aber deutlich größer als die
Männchen, Körperfarbe variabel, grün, braun, manchmal auch rötliche Bereiche, Hinterknie dunkel, ernährt sich von
verschiedenen Gräsern.
Gewöhnliche Gebirgsschrecke (Podisma pedestris)
Lukmanierpass (GR), Schweiz, 28.08.2011;
Stark gefährdet!
Lauchschrecke (Mecostethus parapleurus)
Bäretswil (ZH), Schweiz, 18.07.2010, Stäfa (ZH), Schweiz, 12.07.2012;
ausgewachsene Tiere sind von Juli bis Oktober vorrangig auf Feuchtwiesen an Ufern von Flüssen und Seen zu finden, bevorzugt
warme Regionen, relativ schlank, hellgrüne bis bräunlich-gelbe Grundfärbung, von den Augen über das Halsschild bis zum
Flügelanfang verläuft eine klar abgegrenzte schwarze Binde, feiner Mittelkiel auf dem Halsschild, Flügel lang, überragen die
Hinterknie, am unteren Rand des Flügels hellgrüner Saum,
gute Flieger mit ausgeprägtem Sprungvermögen.
Gefährdet!
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Unterordnung Langfühlerschrecken (Ensifera)
Familie Echte Grillen (Gryllidae)
Feldgrille (Gryllus campestris)
Tussenhausen, 26.05.2016 (3), 28.05.2017;
wärmebedürftig, bevorzugen trockene Brachflächen, Böschungen und Hänge, Feldraine, Heiden, sehr scheu, gedrungene
Gestalt, Vorderflügel bräunlich bis glänzend schwarz, schwarz geädert, an der Basis gelb, überdecken das Abdomen
fast vollständig, Hinterflügel bräunlich, verkümmert, kräftige Beine, Hinterschenkel bäuchlings rötlich, Kopf
kugelförmig, kräftige Beißwerkzeuge, lange, dünne Antennen, drei helle Punktaugen auf der Stirn.
Die Männchen zirpen, indem sie die Flügel rasch gegeneinander bewegen, die Weibchen können mit den in den
Vorderschienen befindlichen Ohren den Partner auf bis zu zehn Meter Entfernung orten.
2003 Insekt des Jahres in Deutschland, 2014 das Tier des Jahres in der Schweiz.
Familie Laubheuschrecken (Tettigoniidae)
Großes Heupferd (Tettigonia viridissima)
Jettingen-Scheppach, 25.07.2006 (3), Surrein (GR), Schweiz, 27.08.2011, Stäfa (ZH), Schweiz, 25.04.2012, Nymphe,
14.06.2012, Nymphe, Pfeffingen (BL), Schweiz, 31.8.2013 (5);
auch Grünes Heupferd, eine der größten einheimischen Heuschrecken, zu finden Juli bis Oktober in trockenen, warmen,
strukturierten Biotopen mit höherer Vegetation, Grundfärbung grün, Rücken bräunlich, Beine manchmal gelblich, Flügel beim
Weibchen etwa so lang wie die Legeröhre, Fühler bis 50 mm lang.
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Familie Maulwurfsgrillen (Gryllotalpidae)>
Europäische Maulwurfsgrille (Gryllotalpa gryllotalpa)
Jettingen-Scheppach, 16.08.2006;
auch Werre genannt, einzige Art in Mitteleuropa, mit 4 bis 6 cm recht groß, trotz Aussehen völlig harmlos, Körper rotbraun
bis schwarz, Vorderbeine kräftig wie Graubschaufeln, mit denen sie wie der Maulwurf in lockeren, feuchten Böden Gänge anlegt,
ernährt sich vorwiegend von Würmern, Schneckeneiern, Maden und anderen kleinen Bodenlebewesen und gilt als Nützling, in
vielen Regionen wegen der starken Verfolgung ausgerottet, bundesweit in der Roten Liste als "gefährdet"
geführt. |